Die Wolfsgrubermühle und deren Chefbüro (Raum18)
Die Geschichte der Wolfsgrubermühle reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als sie von der Familie Wolfgsruber übernommen wurde. Bis 1943 war die Mühle ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region und produzierte Mehl für die umliegenden Gemeinden.
Leider wurde die Mühle im Zweiten Weltkrieg am 11. August 1943 zerstört und musste danach völlig neu aufgebaut werden. Das ursprünglich dreistöckige Gebäude wurde vollständig zerstört. Nur die Fassade blieb stehen. Der Neubau hatte nur noch wenig mit der historischen Architektur gemein.
Nach dem Wiederaufbau wurde die Mühle wieder in Betrieb genommen und spielte weiterhin eine wichtige Rolle in der Region. Im Jahr 1973 wurde die Mühle jedoch stillgelegt und einige Maschinen in die Förstermühle überführt, die weiter betrieben wurde.
Die Entwicklung seit den 1970ern
Seit dem Verkauf der Wolfsgrubermühle im Jahr 1973 gab es immer wieder Pläne, das nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute Gebäude zu sanieren. Zunächst erwarb die Pegntizwohnbau GmbH das Grundstück und wollte im Wiesengrund Geschosswohnungsbau errichten, was jedoch von der Stadt Fürth nicht genehmigt wurde. Danach übernahm die Firma Theile das Grundstück und plante den Bau eines Multiplexkinos. Auch das scheiterte – die Abluft der Tiefgarage in die Wohnzimmer der Anwohner zu leiten, war auch nicht gerade geschickt.
Seit den 1990er Jahren bis heute gab es weitere Bebauungspläne für die Wolfsgrubermühle, die alle gemeinsam hatten, dass das Gebäude weiter in die Höhe wachsen sollte.
Es scheint, dass die Entwicklung der Wolfsgrubermühle seit den 1970er Jahren von vielen Problemen und Hindernissen geprägt war. Trotz vieler Pläne hat sich am Zustand des Gebäudes und des Geländes bis heute wenig geändert. Ob sich daran in Zukunft etwas ändern wird, bleibt abzuwarten.
Die bisherige Nutzung des Büro
Auch das Chefbüro im Gebäude gegenüber der Mühle hat im Laufe der Jahre verschiedene Funktionen und Nutzungen erfahren.
Das Gebäude in der Mühlstraße 18 stand leer und wurde 1984 von Nachfahren der Familie Wolfsgruber wieder bezogen. In den 1980er Jahren zogen die Grünen mit ihrem Parteibüro und später auch die Stadtratsfraktion in das ehemalige Chefbüro ein. In den 1990er Jahren arbeitete die Künstlerin Eva Herrmann in den Räumen und schuf unter anderem die Ludwig-Erhardt-Büste (zu sehen am Ludwig-Erhard-Bau). Im Jahr 2002 zog eine Weinhandlung in die Räume der Direktion ein. Von 2013 bis 2021 waren Künstlerinnen und Künstler in den Räumen tätig. In dieser Zeit war es auch möglich, an den Künstlertagen einen Blick in die Räume zu werfen.
Der Umbau des Chefbüro´s
Im Jahr 2021 begannen aufwendige Renovierungsarbeiten, um das Direktionsbüro der Wolfsgrubermühle wieder fit für die Zukunft zu machen – oder besser gesagt: für Workshops, Seminare, Tagungen oder einfach als Büro auf Zeit. Der denkmalgeschützte Teil der Büroräume wurde behutsam saniert, die vorhandene Substanz erhalten und restauriert und dezent mit moderner Technik ausgestattet, ohne den historischen Charakter zu zerstören. Die Holzvertäfelungen wurden aufgearbeitet und große Teile des Mauerwerks mussten erneuert werden. Dabei wurden die Wände in ihrem ursprünglichen, von der Zeit geprägten Charakter belassen.
Ein moderner Büroraum braucht natürlich auch Technik. In den Wänden und unter den Holzpaneelen wurde moderne Cat7 Netzwerktechnik verbaut, die Elektrik wurde auf den neuesten Stand gebracht und für schnelles und stabiles Internet sorgt Netzwerktechnik von Ubiquiti’s Unifi System. Für die Musikbeschallung kommt ein Sonos-System zum Einsatz. Die Lautsprecher wurden möglichst unauffällig platziert bzw. an einer Stelle einfach in die Wand eingelassen.
Bei der Umgestaltung der Konferenzräume kamen viele Relikte aus vergangenen Zeiten zum Vorschein, darunter alte Stromleitungen, die noch mit Stoff umwickelt waren, interne Telefonleitungen und dicke fünfadrige Gleichstromkabel, die das Gebäude mit Strom versorgten, als das Mühlrad noch in Betrieb war. Eine der Telefonleitungen war übrigens mit der Nebenstelle “Gott” beschriftet. Diese Nebenstelle muss sich aber ganz oben in der Mühle befunden haben :-).
Die alten Räumlichkeiten sind wirklich sehr aufgewertet worden. So ist z.B. der alte Küchenbereich kaum wieder zu erkennen. Die folgenden Bilder zeigen die Unterschiede.
Eindrücke des Umbaus: Vorher & Nachher







